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Suhler Porzellan – Porzellan aus dem Eisenhammer

 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam die Waffenherstellung fast zum Erliegen. Die deutschen Territorialstaaten bauten eigene Waffenfabriken und so verlor Suhl als Waffenschmiede seine Monopolstellung. Hinzu kam, dass der Abbau von Eisenerz sich nicht mehr lohnte. Die Eisenhämmer lagen brach.


Nach 1858 musste alles Material für die Hütten- und Hammerwerke von auswärts bezogen werden und es begann eine industrielle Umstellung. Auf der Suche nach neuen lukrativen Verdienst- und Gewerbemöglichkeiten hat die Porzellanherstellung fortan fast 80 Jahre lang Wirtschaft und Leben der Stadt Suhl mitbestimmt. Aus vier ehemaligen Hammer- und Blechwalzwerken wurden Porzellanfabriken und Massemühlen, aus Hammerwerkern Porzellanbrenner und aus Graveuren und Schleifern Porzellanmaler und Formgestalter.


Vorwiegend wurde in den Suhler Fabriken Gebrauchsporzellan im jeweiligen Zeitgeschmack hergestellt. Der Scherben war sehr fein und transparent und durchaus mit Meißner Porzellan vergleichbar. Die Kombination von Abziehbild mit in Handmalerei ausgeführtem Blumendekor sowie sehr schönen Kanten und Borden aus Gold findet man in den Suhler Schlegelmilch-Fabriken – Erdmann Schlegelmilch, Reinhold Schlegelmilch und Carl Schlegelmilch. Von 1861 bis 1937 wurde das Suhler Schlegelmilch-Porzellan hergestellt. 90 Prozent des Porzellans ist in die USA geliefert worden. Das Waffenmuseum zeigt eine Auswahl besonderer Stücke aus seiner großen Sammlung.

 

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